Volltext anzeigen | |
FRAporter 07/2015 5 Der Gebetsraum in Terminal 1, Abflug B, steht Passagieren, Besuchern und Mitarbeitern jederzeit offen. Hier findet auch das Freitagsgebet statt. „Die muslimischen Beschäftigten fühlen sich am Flughafen sehr wohl,“ sagt Orhan Öcal ter anderem in Terminal 1, Abflug B, auf der Empore fündig. Tür an Tür befinden sich hier öffentliche christliche, jüdische, christlich-orthodoxe und muslimische Gebetsräume – „ein kleines Jerusalem“, sagt Christian Meyer, der bei Fraport im Bereich Soziales und Diversity auch für religiöse und interkulturelle Angelegenheiten zuständig ist. Auch die muslimischen Beschäftigten versammeln sich hier oder, wenn sie auf dem Vorfeld arbeiten und der Weg zu weit ist, in speziellen Gebetsnischen; ein weiterer Raum steht den Taxifahrern zur Verfügung. Teil der Visitenkarte des Flughafens Religion ist für den Flughafenbetreiber ein Faktor im Personalmanagement. Je mehr sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Arbeitgeber in der Wertschätzung ihrer Traditionen angenommen fühlen, desto größer ist die Bindung. Das spielt in einem wirtschaftlich starken Umfeld eine große Rolle. Und zufriedenes Personal, das dem Passagier jederzeit freundlich und aufgeschlossen begegnet, ist die nachhaltigste Visitenkarte, die ein Flughafen mit ins Gepäck legen kann. Hilfe für alle Orhan Öcal kam 2001 nach Frankfurt und fand rasch einen Job als Frachtfahrer am Flughafen. Da der studierte Pädagoge in der Türkei die Ausbildung zum Hodscha (Vorbeter) gemacht hatte, übernahm er zusätzlich dieses Amt und kümmert sich seitdem um Passagiere und Besucher, die nicht immer nur aus spirituellen Gründen einen Imam aufsuchen. Die einen haben ihren Pass verloren, die anderen wissen nicht weiter, weil ihr Flug ausgefallen ist. Wenn im September rund 2,5 Millionen Gläubige aus der ganzen Welt zur Pilgerfahrt nach Mekka aufbrechen, starten viele europäische Muslime in Frankfurt zum Haddsch und sind dankbar für Räumlichkeiten, in denen sie bereits vor dem Flug ihre traditionellen Gewänder anziehen können. | |
« | » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |