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FRAporter August 2014 13 Wenn ein Flugzeug am Boden steht, ist es auf Versorgung von außen angewiesen: Strom, Wasser, Luft und Kerosin stellt ihm der Airport über spezielle Stecker, Anschlüsse und Leitungen zur Verfügung. Der weltweit führende Hersteller von elektromechanischen Andiensystemen für Flugzeuge, der diese komplexe und für jeden Flughafen unerlässliche Versorgungsinfrastruktur aus einer Hand anbietet, sitzt – nur wenige Kilometer vom Frankfurter Luftverkehrsdrehkreuz entfernt – im hessischen Dietzenbach. Dorthin ist er vor zwei Jahren mit seinen rund 100 Mitarbeitern umgezogen. „Wegen des Flughafens“ – sagt sein stellvertretender Geschäftsführer Albrecht Bathon. Von der Luftfahrt war die kleine, 1968 gegründete Schlosserei im unterfränkischen Mömbris ursprünglich weit entfernt – nicht nur geographisch: Die Firma Manfred Fladung GmbH, benannt nach ihrem Gründer Manfred Fladung, baute gewöhnliche Schalt schränke für den Energieund Automatisierungskonzern ABB, die dieser wiederum an den Frankfurter Flughafen lieferte. Dann allerdings entschlossen sich die Ingenieure des Flughafenbetreibers vor rund 30 Jahren, Manfred Fladung direkt zu kontaktieren: Sie beauftragten ihn mit der Entwicklung von Produkten und Systemen für die 400-HertzTechnik, auf der die Stromversorgung von Flugzeugen basiert – und stießen damit eine Entwicklung an, die die kleine Schlosserei binnen weniger Jahre in den führenden Spezialisten auf diesem Gebiet verwandeln sollte. Symbiose mit dem Frankfurter Flughafen „Am Anfang war ein Stecker“, erinnert sich Albrecht Bathon: „Flugzeuge und ihre elektrischen Systeme benötigen grundsätzlich 400-Hertz-Wechselstrom. Deshalb müssen sie – wenn ihre Hilfstriebwerke am Boden nicht unnötig laufen und Emissionen produzieren sollen – mit speziellen Kabeln und Steckern an so genannte 400-Hertz-Frequenzumformer angeschlossen werden, die Strom mit genau dieser Frequenz liefern. Mit der Qualität der damals auf dem Markt erhältlichen 400-Hertz-Stecker wiederum waren die Experten des Frankfurter Flughafens aber nicht zufrieden – und riefen deshalb an, um Manfred Fladung mit der Entwicklung eines hochwertigeren und langlebigeren Steckers zu beauftragen. Und genau das ist ihm binnen weniger Monate gelungen.“ Aus einem Stecker ist in den vergangenen drei Jahrzehnten dann etwas mehr geworden. In einer Symbiose mit dem größten deutschen Flughafen hat Cavotec Fladung – so heißt das Unternehmen seit 2004 – die Versorgung von Flugzeugen mit externen Medien durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung immer einfacher, schneller und sicherer gemacht. 400-Hertz-Kabelrollen, im Boden versenkbare Unterflursysteme, so genannte faltbare Scherensysteme zur überirdischen 400-Hertz-Versorgung oder mobile, batteriebetriebene CaddyFahrwerke zur Versorgung der Flugzeuge mit allen benötigten Medien wie elektrischer Energie, kühler und warmer Luft, Kerosin, Trinkund Reinigungswasser sowie zur Absaugung der Abwässer aus den Bordtoiletten: Wo es früher nur Stecker und ein Kabel gab, bietet Cavotec heute maßgeschneiderte Lösungen an. Und das längst nicht mehr nur für das Frankfurter Luftverkehrsdrehkreuz. Sämtliche deutsche und fast alle großen Flughäfen rund um den Globus zählen mittlerweile zu den Kunden des mittelständischen Unternehmens, das bei Komplettlösungen zu einer von CO2Emissionen freien, externen Versorgung von Flugzeugen weltweit führend ist. Flughafennähe als entscheidender Standortfaktor Die Wurzeln für diese Erfolgsgeschichte aber liegen in Rhein-Main. „Frankfurt ist unser Heimatflughafen“, sagt der Geschäftsführer der Cavotec Germany GmbH, Versenkbar: Wartung eines Anschlusskastens für die Stromversorgung eines Passagierjets | |
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